Chirurgie oder nicht?



EPITACT® erklärt die verschiedenen operativen Methoden für Arthrose im Daumensattelgelenk. So können Sie mit Ihrem Arzt in Ruhe entscheiden, was in Ihrem Fall geeignet ist. schmerzender Daumen, Greifschwäche
Im Falle von Rhizarthrose operiert werden?

Unter Rhizarthrose/ Daumenarthrose ist eine Abnutzung des Gelenkknorpels am Daumengelenk gemeint, die behindernde Schmerzen verursacht. Nach wiederholten erfolglosen konservativen Behandlungen mit Arztverschreibung, wenn die Pathologie doch noch fortgeschrittener wird und sogar zur Verkrümmung des Daumens führt, könnte einer nach radikaleren Lösungen suchen. 

Wann kann eine OP vorgesehen werden?

Erst wenn das Daumensattelgelenk -zwischen dem Trapezbein und der Mittelhand- schon wesentlich verkrümmt ist, so dass eine mechanische Fehlbewegung des Daumes folgen könnte, kann die Chirurgie helfen. Auch wenn das Handgelenk so schlaff geworden ist, dass zusätzliche Arthrose eintreten könnte, ist eine Operation vorsehbar. Ansonsten wird in allen anderen Fällen eine konservative Behandlung empfohlen.

Erst nach erfolglosem Versuch verschriebener Behandlungsmöglichkeiten entsprechend ärztlicher Diagnose der Rhizarthrose kann Ihr Arzt ggf. eine Operation empfehlen.

Mögliche operative Verfahren bei Rhizarthrose

Je nach Situation können das eine oder andere operative Ansatz geplant werden: das Versteifen des Damensattelgelenks (Arthrodese), die Entfernung des Vieleckbeins (Trapezectomie) bzw. das Einsetzen einer Prothese (1, 2).

Arthrodese besteht in der Befestigung des ersten Mittelhandknochen (Os metacarpale) mit dem danebenstehenden Vieleckbein (Os trapezius, auch Trapezbein), damit das Handgelenk immobilisiert bleibt und somit die Schmerzen reduziert. Die Handbeweglichkeit wird definitiv gehindert. Dies ist eine Rettungsoperation, worüber Sie zusammen mit Ihrem Facharzt nach entsprechenden Untersuchungen entscheiden. In der Tat wird die Arthrodese nur selten durchgeführt.

Röntgenbilder ermöglichen eine individuelle Entscheidung über die sinnvolle Entfernung des Vieleckbeins (Trapezectomie) bzw. über den Einsatz einer Prothese. Falls Arthritis in anderen Handteilen als nur im Daumensattelgelenk diagnostiziert wird, macht den Einsatz einer Prothese wenig Sinn: wenn die anderen Reibungsstellen im Handgelenk auch betroffen sind, wird die Entfernung einer einzigen Reibungsstelle das gesamte Problem nicht lösen können. In diesem Fall könnte die Trapezectomie nach ärztlicher Beratung vorgesehen werden.

Begrenzt sich Arthritis auf nur einer Stelle des Daumensattelgelenks, kommen dazu andere Entscheidungskriterien wie das Alter des Patienten, das Grad der Verformung des Gelenks, sowie die bleibende Handbeweglichkeit, die bei der Entscheidung über das eine oder andere geeignete Operationsverfahren in Anspruch kommen.

Trapezectomie – Entfernung des Vieleckbeins – bietet den Vorteil eines relativ sicheren Heilungsprozesses dank geringer Infektionsgefahr. Außerdem ist die erhaltene Daumenbeweglichkeit nach der OP schon ein wichtiger Vorteil. Jedoch bleibt nach der Trapezectomie immer noch die Verkrümmung des Mittelhandknochens. Das bedeutet einen Kraftverlust beim Greifen und eine wesentliche Änderung des biomechanischen Funktionierens des Handgelenks. Trapezectomie wird hauptsächlich bei Patienten unter 70 empfohlen, die dann einen optimalen Gebrauch der Hand erhalten können.

In akuten Fällen kann eine Prothese (3) operativ eingesetzt werden, die i.d.R. am Vieleckbein (Handwurzelknochen) festgebunden wird. Bedingungen sind, dass Arthrose lediglich am Ballensatzgelenk vorkommt und nicht auf das nächste Fingermittelgelenk, auch dass das Vieleckbein und das Mittelhandknochen in gutem Zustand sind, so dass die Prothese sicher darauf sitzen kann. Diese Art Chirurgie betrifft meistens Patienten über 70, die im Alltag die Prothese weniger belasten. Denn die Komplikationsgefahr liegt im Risiko einer Luxation, gar der daraus folgenden Lockerung der Prothese.

Schon durch das Tragen einer harten Orthese kann der Verlauf der Daumenarthrose in Grenzen gehalten werden und der chirurgische Eingriff auf später verzögert werden. Das Handgelenk und der Ballensatzgelenk werden geschont und die Schmerzen in kürzer Zeit gelindert.

EPITACT® bietet bei Rhizarthrose zwei spezifische Orthesen für den Tag bzw. für die Nacht, die genau an jede eigene Handmorphologie passen.

Diese Produkte sind Medizinprodukte der Klasse I, die gemäß diesen Vorschriften die CE-Kennzeichnung tragen.
Lesen Sie vor dem Gebrauch die Anweisungen sorgfältig durch. Hersteller: Millet Innovation. Sept. 2020

Für weitere Angaben über das hier global und vereinfacht behandelte Thema, finden Sie hierunter zusätzliche Informationsblätter:

(1) Vermeulen GM, Slijper H, Feitz R, et al. Surgical management of primary thumb carpometacarpal osteoarthritis: a systematic review. J Hand Surg Am 2011;36:157–69.

(2) Chevalier, Xavier, Christian Compaore, Florent Eymard, et René-Marc Flipo. 2012. « Rhizarthrose ». Revue du Rhumatisme Monographies 79 (2): 11015.

(3) De la Caffiniere JY. Longevity factors in total trapezometacarpal prostheses. Chir Main 2001;20:63–7.

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